Was ist ein Computerwurm

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Deibelchen

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Ein Computerwurm ist eine nicht selbständige Programmroutine, die sich selbst reproduziert, indem sie über ein Computernetzwerk an Computerprogrammen oder Betriebssystemen anderer Computern Manipulationen vornimmt.

Ein Wurm kann eine spezielle Schadensroutine enthalten, muss aber nicht. Da ein Wurmprogramm auf befallenen Systemen Ressourcen zur Weiterverbreitung bindet, können selbst Würmer ohne spezielle Schadensroutinen gewaltige wirtschaftliche Schäden erzeugen.

Viren und Würmer

Würmer sind den Viren konzeptionell sehr ähnlich - die Abgrenzung besteht , dass ein Virus versucht, Dateien auf einem Computersystem zu infizieren, während ein Wurm versucht, eine Zahl von Computern in einem Netzwerk zu infizieren. Da viele Würmer zusätzlich Viren sind verwischen die Grenzen zwischen beiden Programmtypen zunehmend.

Geschichte

Das Konzept eines Computerwurms oder Netzwerkwurms wurde erstmals 1975 im Science-Fiction Buch "The Shockwave Rider" von John Brunner erwähnt.

Robert Morris programmierte 1988 den Morris-Wurm, der zwar keine Schadensroutine enthielt, aber durch seine aggressive Weiterverbreitung unter Ausnutzung von Unix-Diensten das damalige weltweite Netz lahm legte.

Im März 1999 verbreite sich, über Outlook der E-Mail-Wurm Melissa. Er führte allerdings keine zerstörende Aktion aus, sondern löste nur eine E-Mail-Flut aus.

Ins öffentliche Bewusstsein gerieten Würmer spätestens 2000 mit dem massiven Auftreten des ILOVEYOU E-Mail Wurms, der viele Nachahmer inspiriert hat.

Neben den E-Mail Würmern ist heute die beliebteste Weiterverbreitungsstrategie das Ausnutzen von Sicherheitslücken in häufig installierter Software. Prominente Beispiele sind "Code Red", der 2001 in einer großen Welle Systeme mit dem Microsoft Internet Information Server attackierte, und "SQL Slammer" der 2003 eine Sicherheitslücke im Microsoft SQL Server ausnutzte als Verbreitungsstrategie.

Mitte 2003 machte der Wurm W32.Blaster Schlagzeilen. Er verbreitete sich aufgrund einer Sicherheitslücke im Microsoft Windows Betriebssystem, um einen Distributed Denial of Service-Angriff auf Microsoft Server vorzubereiten. Etwa zur gleichen Zeit befiel der Wurm Sobig.F mit massiver Geschwindigkeit unzählige Computer und belastete Mailserver auf der ganzen Welt.

Am 26. Januar 2004 wurde der Wurm Mydoom das erste Mal gesichtet. Die schnelle Verbreitung des Wurms sorgte für ein paar Stunden zu einer durchschnittlich 10-prozentigen Verlangsamung des Internetverkehrs und einer durchschnittlich erhöhten Ladezeit der Webseiten von 50 Prozent.

Am 3. März 2004 machten neue Varianten des Mitte Februar im Internet aufgetauchten Bagle-Wurms Schlagzeilen. Sie können den zentralen Virenschutz in Firmennetzwerken unterlaufen.

 
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