N
Neugierde
Guest
Ein kurzer Blick zurück in der Geschichte. In der Antike des Computer-Zeitalters, also vor etwa 10 Jahren, war die Welt noch in Ordnung. AMD baute 1:1 Clone von Intels 80386 und 80486 Typen. Diese Prozessoren waren im Grunde nur am Schriftzug voneinander zu unterscheiden und liefen obendrein noch auf den gleichen Mainboards. Das änderte sich auch später nicht, als AMD mit dem 486er Update-Prozessor 5x86 begann, aus der Spur der 1:1 Clones auszuscheren. Der 5x86 war wie der K5 und auch der Nachfolger K6 eine Entwicklung, die nicht auf ein Intel-Design zurückging. 5x86 und K5 wurden selbst entworfen, der K6 entstammte aus Nexgen-Feder, eine Designschmiede, die Mitte der Neunziger von AMD geschluckt wurde. K5/K6 jedoch liefen problemlos auf handelsüblichen Sockel 7 Mainboards, die damals auch den Intel Pentium und Pentium MMX beherrbergten. Wer jemals einen K5/K6 auf einem i430HX/TX Mainboard gefahren hat, wird zustimmen, daß der Betrieb so unproblematisch war, wie er mit PCs und damaligen Betriebssystemen eben nur sein konnte. In jedem Falle nicht mehr oder minder zuverlässig, wie auf einem entsprechenden Intel.
Aber der Gleichschritt währte nicht lange. Schon bald nach der Präsentation des K5 kündigte Intel den Pentium II an, der den im Massenmarkt glücklosen Pentium Pro und die Mainstream-Schiene mit Pentium und Pentium MMX in einem Aufwasch ablösen sollte. Da er auf einen neuen Sockel (Slot 1) aufbaute, stellte Intel natürlich augenblicklich die Produktion der ausgereiften Sockel 7 Chipsatz-Palette ein. Als Nebeneffekt davon stand der K6 plötzlich ohne Plattform da, denn eine Lizenz für das Slot 1 GTL+ Protokoll besaß AMD nicht. Naja, nicht ganz ohne Plattform, denn Sockel 7 Chipsätze wurden damals auch von VIA, ALi und SiS produziert. Anwender und Integratoren, die weiterhin AMD-Systeme verbauen wollten, mußten nun eben zu Mainboards mit alternativen Chipsätzen greifen.
Aber damit wir uns richtig verstehen: VIA & Co. waren damals nicht das, was sie heute sind! Die renomierten Mainboard-Hersteller verbauten zu jener Zeit ausnahmslos Chipsätze aus dem Hause Intel! Auf die um ein vielfaches billigeren taiwanesische Chipsätze griffen nur jene Hersteller zurück, deren Namen für Mitteleuropäer unausprechlich sind, Hersteller, die oft nicht einmal eine Webseite besaßen, von der man sich BIOS-Updates herunterladen konnte, welche die übelsten Bugs in der Chipsatz-Programmierungen hätten beseitigen können. Hinzu kamen noch die praktisch nicht vorhandenen Erfahrungswerte der Integratoren mit diesen Plattformen und die miserable Treiber-Versorgung; falls Integrator/Anwender überhaupt wußten, daß im Gegensatz zu den Intel-Plattformen zusätzliche Treiber dafür notwendig waren.
"...die Zeit nach dem Intel 430HX/TX Chipsatz war das finstere Mittelalter für AMD..."
Oder um es kurz zu machen: diese Zeit war das finstere Mittelalter für AMD und maßgeblich dafür verantwortlich, daß AMD-Prozessoren bzw. AMD-Systeme (der Normalanwender macht hier ja keinen Unterschied) einen nicht unerheblichen Imageschaden genommen haben. Als AMD mit dem K6-2 später die Super 7 Plattform vorstellte, die eine Erhöhung des Systemtaktes von 66 MHz auf 100 MHz und die Implementierung eines AGP 1.0 Ports vorsah, entspannte sich die Situation nur unwesentlich. Zum einen war es nun nicht mehr möglich, die neuen K6-2 Prozessoren auf dem behüteten und wöchentlich polierten i430-Mainboard spezifikationsgerecht zu betreiben. Um ein Mainboard mit alternativen Chipsätzen kam man nun nicht mehr herum. Die Probleme der taiwanesischen Entwickler, die AGP Timing-Probleme in den Griff zu bekommen, die insbesondere den Besitzern von ALi Aladdin V Mainboards desöfteren ungewollt Stilleben auf den Monitor zauberten, machten die Sache nicht einfacher für AMD.
Andererseits sprangen im Zuge der Super 7 Einführung Gott lob auch einige renomierte Mainboard-Hersteller auf den Zug, die dank regelmäßiger Produktpflege mit der Zeit richtig gute Mainboards für den K6-2 oder später den K6-III aus dem Hut zauberten. Einige dieser Mainboards haben heute regelrechten Kultstatus, wie etwa das P5A, mit dem es Asus gelungen ist, aus dem viel gescholtenen ALi Aladdin V Chipsatz eines der besten und schnellsten Super 7 Platinen zu bauen, oder das EPoX EP-MVP3G5, einem Monster mit 2 MByte Level 3 Cache und ATA66-Support, damals der letzte Schrei. Aber Mainboards wie diese waren leider selten in jener Zeit. Doch wie man sieht lag es damals wie heute in der Hand der Mainboard-Hersteller, aus einem Chipsatz das bestmögliche zu machen.
mfg
Sabine
Aber der Gleichschritt währte nicht lange. Schon bald nach der Präsentation des K5 kündigte Intel den Pentium II an, der den im Massenmarkt glücklosen Pentium Pro und die Mainstream-Schiene mit Pentium und Pentium MMX in einem Aufwasch ablösen sollte. Da er auf einen neuen Sockel (Slot 1) aufbaute, stellte Intel natürlich augenblicklich die Produktion der ausgereiften Sockel 7 Chipsatz-Palette ein. Als Nebeneffekt davon stand der K6 plötzlich ohne Plattform da, denn eine Lizenz für das Slot 1 GTL+ Protokoll besaß AMD nicht. Naja, nicht ganz ohne Plattform, denn Sockel 7 Chipsätze wurden damals auch von VIA, ALi und SiS produziert. Anwender und Integratoren, die weiterhin AMD-Systeme verbauen wollten, mußten nun eben zu Mainboards mit alternativen Chipsätzen greifen.
Aber damit wir uns richtig verstehen: VIA & Co. waren damals nicht das, was sie heute sind! Die renomierten Mainboard-Hersteller verbauten zu jener Zeit ausnahmslos Chipsätze aus dem Hause Intel! Auf die um ein vielfaches billigeren taiwanesische Chipsätze griffen nur jene Hersteller zurück, deren Namen für Mitteleuropäer unausprechlich sind, Hersteller, die oft nicht einmal eine Webseite besaßen, von der man sich BIOS-Updates herunterladen konnte, welche die übelsten Bugs in der Chipsatz-Programmierungen hätten beseitigen können. Hinzu kamen noch die praktisch nicht vorhandenen Erfahrungswerte der Integratoren mit diesen Plattformen und die miserable Treiber-Versorgung; falls Integrator/Anwender überhaupt wußten, daß im Gegensatz zu den Intel-Plattformen zusätzliche Treiber dafür notwendig waren.
"...die Zeit nach dem Intel 430HX/TX Chipsatz war das finstere Mittelalter für AMD..."
Oder um es kurz zu machen: diese Zeit war das finstere Mittelalter für AMD und maßgeblich dafür verantwortlich, daß AMD-Prozessoren bzw. AMD-Systeme (der Normalanwender macht hier ja keinen Unterschied) einen nicht unerheblichen Imageschaden genommen haben. Als AMD mit dem K6-2 später die Super 7 Plattform vorstellte, die eine Erhöhung des Systemtaktes von 66 MHz auf 100 MHz und die Implementierung eines AGP 1.0 Ports vorsah, entspannte sich die Situation nur unwesentlich. Zum einen war es nun nicht mehr möglich, die neuen K6-2 Prozessoren auf dem behüteten und wöchentlich polierten i430-Mainboard spezifikationsgerecht zu betreiben. Um ein Mainboard mit alternativen Chipsätzen kam man nun nicht mehr herum. Die Probleme der taiwanesischen Entwickler, die AGP Timing-Probleme in den Griff zu bekommen, die insbesondere den Besitzern von ALi Aladdin V Mainboards desöfteren ungewollt Stilleben auf den Monitor zauberten, machten die Sache nicht einfacher für AMD.
Andererseits sprangen im Zuge der Super 7 Einführung Gott lob auch einige renomierte Mainboard-Hersteller auf den Zug, die dank regelmäßiger Produktpflege mit der Zeit richtig gute Mainboards für den K6-2 oder später den K6-III aus dem Hut zauberten. Einige dieser Mainboards haben heute regelrechten Kultstatus, wie etwa das P5A, mit dem es Asus gelungen ist, aus dem viel gescholtenen ALi Aladdin V Chipsatz eines der besten und schnellsten Super 7 Platinen zu bauen, oder das EPoX EP-MVP3G5, einem Monster mit 2 MByte Level 3 Cache und ATA66-Support, damals der letzte Schrei. Aber Mainboards wie diese waren leider selten in jener Zeit. Doch wie man sieht lag es damals wie heute in der Hand der Mainboard-Hersteller, aus einem Chipsatz das bestmögliche zu machen.
mfg
Sabine